Samstag, 11. Mai 2013

Aromatherapie / Phytotherapie / Aromapflege: Pfefferminzöl


Das ätherische Öl aus der Pfefferminze (Mentha piperita) enthält Menthol (35-70 %), Menthylacetat (3-17 %), Menthon (15-40 %) und Menthofuran (2,5-7 %), 1,8-Cineol (6-8 %), Isomenthon (2-3 %), Neomenthol (2,5-3,5 %), beta-Caryophyllen (0,5-1,5 %) und trans-Sabinenhydrat (1 %).
Hauptbestandteil ist also das Menthol.
Pfefferminzöl wirkt schwach antibakteriell, antimykotisch sowie antiviral gegen Herpesviren. Es steigert die Sekretion von Magensaft und Gallenflüssigkeit. In humanpharmakologischen Studien konnte nach Einnahme von Pfefferminzöl in Form von magensaftresistenten Kapseln ein motilitätshemmender Effekt auf das Duodenum gezeigt werden. Die Darmperistaltik wird also verlangsamt.

Beim Auftragen von Pfefferminzöl entsteht ein langes Kältegefühl. In klinischen Studien wurde bei äußerer Anwendung (als 10-prozentige Lösung) die Wirksamkeit von Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerz im Vergleich zu einem Placebo festgestellt.
Pfefferminzöl ist der Standardmedikation mit Paracetamol bezüglich Wirksamkeit und Schnelligkeit des Wirkeintritts ebenbürtig.
Pfefferminzöl zeigt eine anästhesierende Wirkung auf die Magenschleimhaut, wodurch die lindernde Wirkung bei Übelkeit und Erbrechen erklärt werden kann.
Bei Schnupfen bewirkt die Inhalation mit Pfefferminzöl ein Gefühl besserer „Durchlüftung“ der Nase.

Pfefferminzöl wird innerlich bei Beschwerden der Gallenblase und des Verdauungstraktes angewendet. Beim Reizdarmsyndrom wird Pfefferminzöl in magensaftresistenten Kapseln zur Beruhigung der Muskeln des Dickdarms eingesetzt. Bei Entzündungen der Mundschleimhaut und der oberen Atemwege inhaliert man Pfefferminzöl in heißem Wasser.
Vorsicht ist geboten bei Säuglingen und Kleinkindern: Mentholhaltige Präparate dürfen nicht als konzentrierte Dämpfe zur Inhalation eingesetzt oder in die Nase eingerieben oder eingeträufelt werden, da es reflektorisch zu Atemstillstand kommen kann.

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Phytotherapie / Pflanzenheilkunde:
Ausbildung / Weiterbildung / Fortbildung für Pflegepersonen und andere Interessierte in Winterthur (Kanton Zürich, Schweiz).
Kurse für Heilpflanzen-Anwendungen in Palliative Care, Spitex, Pflegeheim, Spital, Psychiatrie.
Weitere Informationen:









Dienstag, 7. Mai 2013

Aromatherapie / Phytotherapie: Carvon


Carvon ist ein monocyclisches Monoterpen-Keton und Bestandteil von ätherischen Ölen.
Es kommt in zwei Varianten vor:

- das (S)-(+)-Carvon
[auch als D-(+)-Carvon oder kurz (+)-Carvon bezeichnet]
Es hat den charakteristischen Geruch nach Kümmel und kommt vor in Kümmelöl, Dillöl und Mandarinenschalenöl.

- das (R)-(−)-Carvon
[auch als L-(−)-Carvon oder kurz (−)-Carvon bezeichnet]
Es riecht nach Krauseminze und kommt vor im Krauseminzöl und Kuromojiöl. Es ist allergieauslösend.

Ingwergrasöl enthält beide Formen des Carvons.

Wirkung von Carvon:

Carvon wirkt günstig bei übermässiger Gasbildung und Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt. Kümmelöl ist ein Karminativum (blähungswidriges Mittel) und hat daher seinen Platz Naturheilkunde, Pflanzenheilkunde und Phytotherapie schon lange inne. Es wirkt krampflösend und fördert die Funktion der Verdauungsdrüsen. Kümmeltee oder Kümmeltinktur können gegen Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl, Blähungen und leichte krampfartige Magen-Darmstörungen eingenommen werden. Kümmelfrüchte kann man aber auch direkt kauen.

Falls Sie mehr wissen möchten über ätherische Öle und andere Inhaltsstoffe von Heilpflanzen, bekommen Sie dazu fundierte, gut verständliche Informationen in meinen Ausbildungen, Weiterbildungen und Kurse. Einen Überblick dazu gibt der Kurskalender auf Heilpflanzen-Info.

Zu Kümmel und Carvon siehe auch:









Was ist Aromatherapie?

Aromatherapie eindeutig zu definieren ist alles andere als einfach. Klar ist nur:
- In der Aromatherapie geht es um die Anwendung von ätherischen Ölen zur Linderung von Beschwerden oder zur Verbesserung des Wohlbefindens auf psychischer und physischer Ebene.
- Dazu werden die ätherischen Öle aus der Pflanze isoliert.

Alles weitere ist nicht mehr so klar.
- In Frankreich beispielsweise wendet die Aromatherapie ätherische Öle auch innerlich an, also peroral. In Deutschland, Österreich und der Schweiz dagegen bewegt sich die Aromatherapie im Bereich von Duftanwendungen oder Applikationen auf der Haut durch Einreibungen und Bäder.
- Aromatherapie lässt sich als Teilgebiet der Phytotherapie auffassen oder als eigenständige Methode mit fliessenden Übergängen zur Phytotherapie.
Mir selber steht die zweite Version näher.
Über die Anwendung und Wirkung von ätherischen Ölen können Sie aber auch viel lernen in meinen Kursen und Ausbildungen im Bereich Phytotherapie / Pflanzenheilkunde.